Ende März 2010 wurde mit der Galeria Kaufhof am Berliner Alex das erste Handelsgeschäft mit dem Qualitätssiegel Generationenfreundliches Einkaufen ausgezeichnet. Seitdem gab es bis Ende 2015 im Durchschnitt jede Woche 32 Zertifizierungsvorgänge. 9.637 Handelsunternehmen haben sich bis Ende 2015 zertifizieren lassen und so öffentlich dokumentiert, dass ihnen der Einkaufskomfort für alle Kundengruppen – darum geht es im Kern beim Generationenfreundlichen Einkaufen – besonders wichtig ist und dass sie dafür besondere Anstrengungen unternehmen.
In den Bundesländern wird dieses Instrument zur Stärkung der Kundenorientierung unterschiedlich genutzt:
Land | Zertifizierungen seit 2010 | Rezertifizierungen seit Herbst 2013 | Anteil der Rezertifizierungen an gesamt (in%) |
Baden-Württemberg | 685 | 131 | 19,1 |
Bayern | 1.101 | 189 | 17,2 |
Berlin | 167 | 38 | 22,8 |
Brandenburg | 199 | 46 | 23,1 |
Bremen | 17 | 0 | – |
Hamburg | 84 | 30 | 35,7 |
Hessen | 664 | 170 | 25,6 |
Mecklenburg-Vorpommern | 90 | 30 | 33,3 |
Niedersachsen | ca. 1.600* | ||
Nordrhein-Westfalen | 1.073 | 240 | 22,4 |
Rheinland-Pfalz | 278 | 65 | 23,4 |
Saarland | 40 | 1 | 2,5 |
Sachsen | 522 | 181 | 34,7 |
Sachsen-Anhalt | 240 | 58 | 24,2 |
Schleswig-Holstein | 231 | 81 | 35,1 |
Thüringen | 368 | 130 | 35,3 |
Gesamt** | 5.759 | 1.390 | 24,1 |
Quelle: Handelsverband Deutschland (HDE)
* In Niedersachsen gibt es ein eigenständiges Erhebungsverfahren
** ohne Niedersachsen, da die vorliegenden Daten diese Differenzierung nicht zulassen
Von den gut 9.600 zertifizierten Unternehmen entfallen 7.320 auf Einzelunternehmen und 2.317 auf 53 Einkaufscenter und Stadtteile. Bereits 1.390 (bzw. fast jedes fünfte) Einzelunternehmen haben sich nach drei Jahren Geltungsdauer rezertifizieren lassen. Rezertifizierungen werden seit Herbst 2013 durchgeführt. Im Zeitraum Herbst 2013 bis Ende 2015 entfielen etwa 46% der Zertifizierungsvorgänge auf eine erstmalige und 54% auf die zweite Überprüfung der Generationenfreundlichkeit.
Nach Handelsbranchen dominiert eindeutig der Bereich „Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren“ – mit deutlichem Abstand gefolgt vom Bereich „Bau- und Heimwerkerbedarf“ sowie dem Bereich „Textilien, Bekleidung, Schuhe, Lederwaren, Uhren und Schmuck“. Die übrigen Sortimentsbereiche kommen seltener vor. Hier gibt es also durchaus noch Potential für weitere Zertifizierungsaktivitäten. Supermärkte, Fachgeschäfte, SB-Warenhäuser/Verbrauchermärkte, Fachmärkte und Kauf- und Warenhäuser sind die am häufigsten mit dem GFE-Zertifikat ausgezeichneten Betriebsformen.
Wilfried Malcher, HDE
Berlin, 22.01.2016